5 Tipps zum erfolgreichen Lernen im Fernstudium
Die 5 besten Tipps zum erfolgreichen Lernen im Fernstudium
Mit dem Fernstudium ist das manchmal so eine Sache. Der größte Vorteil eines Fernstudiums ist die freie Zeiteinteilung. Jeder kann selbst entscheiden, wann und wo er fürs Studium lernt. Dieser Vorteil kann jedoch auch ins Gegenteil umschlagen, nämlich dann, wenn man sich zu leicht ablenken lässt oder dem Studium letztendlich doch weniger Zeit widmet, als man eigentlich sollte.
Die Folge ist in der Regel Frustration. Besonders vor Prüfungen wird vieles nachgeholt, was dann meist in puren Stress ausartet. Dadurch bleiben auch die Lernerfolge aus, da Stress und viel neuer Lernstoff eine nur bedingt empfehlenswerte Kombination ist. Infolgedessen erreicht man nicht die Ziele, die man sich zum Anfang des Studiums oder des Kurses gesetzt hat.
Wer sein Fernstudium richtig organisiert und effektiv lernt, bleibt von solchen Erfahrungen verschont. Erfolgreiches Lernen kann man nämlich lernen. Wir haben hier die fünf besten Tipps zusammengetragen, wie man seine Lernerfolge im Fernstudium optimieren kann. Wenig Aufwand und erfolgreiches Lernen müssen sich nämlich keineswegs ausschließen. Die Tipps helfen selbstverständlich auch beim Lernen in der Schule oder einem Präsenzstudium.
1. Mit Ordnung und Struktur zum Erfolg
In unseren 5 Motivationstipps fürs Fernstudium haben wir bereits erwähnt, wie wichtig die richtige Lernumgebung ist. Dabei ging es jedoch hauptsächlich um den Ort im gröberen Sinne. Unabhängig davon, wo man persönlich am besten lernen kann, kommt man um eine Studierecke zu Hause nicht herum, denn man hat schließlich nicht immer Zeit und Lust, um zum Lernen beispielsweise in die Bibliothek zu fahren.
Daheim lernt es sich am besten, wenn der Schreibtisch ordentlich und das Studienmaterial gut strukturiert und organisiert ist. Alle Unterlagen sollten einen festen Platz haben, an den sie auch immer gebracht werden, wenn man woanders gelernt hat. Dadurch wird die Gefahr minimiert, dass etwas in Vergessenheit gerät, weil beispielsweise ein Lernheft zwischen die Zeitschriften unterm Couchtisch gerutscht ist.
Eine ordentliche Umgebung hat außerdem ein sehr niedriges Ablenkungspotenzial. Der Schreibtisch ist nur zum Lernen da, in der Nähe sollte sich nichts befinden, was irgendwelche ablenkenden Impulse freisetzen kann, frei nach dem Motto „Hey, das ist auch interessant, und das dort wollte ich eigentlich schon gestern runterbringen“. Ordnung und Struktur helfen dabei, die Konzentration hochzuhalten. Je weniger Ablenkung es gibt, desto schneller und konzentrierter lernt es sich eben.
2. Technische Hilfsmittel erleichtern das Lernen
Jeder Fernstudierende hat mittlerweile ein Smartphone oder einen Tablet-PC. Richtig eingesetzt sind diese Geräte hervorragende Hilfsmittel für das Fernstudium. So ist es beispielsweise möglich, sich den Lehrstoff digital auf seinem Gerät zu speichern. Man hat immer alles dabei und kann jederzeit nachschlagen, wenn man über das Gelernte nachdenkt und etwas unklar ist. Außerdem hat man die Möglichkeit, wirklich überall zu lernen und zum Beispiel längere Bahnfahrten effektiv zum Lernen zu nutzen.
Eine selten genutzte, aber doch sehr hilfreiche Möglichkeit, Smartphone oder Tablet als Lernhilfe zu verwenden, ist die Sprachaufnahmefunktion. Jedes aktuelle Gerät, auch reine WLAN-Tablets, verfügen über ein Mikrofon. Es ist ungemein hilfreich, das Gelernte auszusprechen und aufzunehmen.
Wenn man ausspricht, was man gerade gelernt hat, merkt man sehr schnell, ob man es auch verstanden hat. Man sollte sich den Sachverhalt selbst erklären können, denn Informationen aufzunehmen (Theorie) ist etwas ganz anderes als Informationen tatsächlich zu verstehen und anwenden zu können (Praxis).
Natürlich sollte man sich die Aufnahmen später nochmals anhören, um selbst kontrollieren zu können, ob man alles richtig verstanden oder doch etwas durcheinander gebracht hat. Außerdem kann man sie über Kopfhörer oder auch laut abspielen, während man mit Aufräumen oder ähnlichen Arbeiten beschäftigt ist. Durch diese Form der Wiederholung bleibt das Gelernte besser im Gedächtnis.
3. Wiederholungen sind langweilig, aber wichtig
Im vorherigen Satz wurden bereits Wiederholungen angesprochen. Wiederholungen gehören zu dem wichtigsten Elementen erfolgreichen Lernens. In der Regel arbeitet man sich nach und nach durch die Lehrmaterialien. Man lernt immer Neues hinzu, doch was ist am Ende mit den Dingen, die man am Anfang des Kurses gelernt hat?
Meistens ist es so, dass man das, was man gerade aktiv bearbeitet, lernt und sich gut darin auskennt. Doch der Fokus bleibt immer auf dem Aktuellen, und das verändert sich mit jedem neuen Thema. Nicht selten verläuft die Entwicklung so, dass man am Ende eines Kurses wie selbstverständlich mit komplexen Begriffen, Formeln oder Ähnlichem hantiert und alles auch richtig benutzt.
Ernüchterung stellt sich jedoch schnell ein, wenn man gebeten wird, diese Begriffe oder Formeln selbst zu erklären bzw. herzuleiten. Der Grund dafür ist schlichtweg die Verschiebung des Fokus. Man glaubt etwas zu wissen, weil man es richtig anwenden kann. Wirkliches Verständnis sieht jedoch anders aus. Wer sich die Zeit nimmt, zuvor gelerntes regelmäßig kurz zu wiederholen, wird schnell merken, dass sich dieses Verständnis nach und nach einstellt und auch die Grundlagen nicht in Vergessenheit geraten.
Das hat nicht nur den Vorteil, dass man Dinge besser erklären oder Probleme besser lösen kann, sondern erleichtert auch das zukünftige Lernen. Durch das ausgebildete Tiefenverständnis ist man in der Lage, vieles schneller zu verstehen, da Grübeleien in der Form von „Das klingt logisch, aber warum nimmt man dafür XY und was genau war das nochmal?“ entfallen.
Sicherlich ist es langweilig, Dinge zu lesen, die man eigentlich bereits weiß. Doch indem man sie immer wieder durchgeht, werden die Erinnerungen aufgefrischt und das Gelernte wandert vom Kurzzeitgedächtnis immer weiter ins Langzeitgedächtnis, wo es letzten Endes ja hingehört.
4. Zeitmanagement: Lernzeitraum und Schlaf
Der ordentlichste Schreibtisch und die beste Organisation nützen wenig, wenn das Zeitmanagement nicht stimmt. Hierbei geht es jetzt weniger darum, Fernstudium und Privatleben überhaupt unter einen Hut zu bekommen, sondern vielmehr um den Zeitpunkt, an dem gelernt werden sollte. Der beste Zeitraum ist immer individuell zu ermitteln und variiert von Person zu Person.
Fakt ist, dass jeder Mensch einen Biorhythmus hat und es verschiedene Chronotypen gibt. Es gibt tatsächlich Morgen- und Abendmenschen. Im Laufe eines Tages erreicht der menschliche Organismus zwei Leistungshochs. Wann diese sind, muss jeder für sich selbst herausfinden. Bei Morgenmenschen treten die Leistungshochs üblicherweise früher ein als bei Abendmenschen.
Um effektiv lernen zu können, sollte der Lernzeitraum möglichst mit einem Leistungshoch zusammenfallen. In den ebenfalls auftretenden Zeiträumen von Leistungstiefs sollte man eher nicht lernen. Wer möchte, kann diese Zeiten aber gerne zum Wiederholen nutzen. Wer seinen Biorhythmus nicht gut kennt, sollte am Anfang mit den Lernzeiten experimentieren. Schnell wird man merken, zu welchen Zeiten man am Ende eines Satzes bereits den Anfang vergessen hat und wann man den Lernstoff aufsaugt als atme man frische Luft.
Der Schlaf darf keinesfalls vernachlässigt werden. Auch vor Prüfungen bringt es nichts, sich die Nächte mit den Büchern zu vertreiben. Schlaf ist für den Lernprozess von enormer Bedeutung, denn währenddessen verarbeitet das Gehirn das Gelernte und schickt es an das Langzeitgedächtnis. Wer ohne Ende lernt und übernächtigt zur Prüfung erscheint, schneidet im Schnitt sogar schlechter ab als jemand, der zwar nicht alles weiß, dafür aber ausgeschlafen, wach und konzentriert ist.
5. Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld
Das persönliche Umfeld kann man als die beste passive Lernhilfe bezeichnen. Bereits im Vorfeld sollten einige Dinge besprochen werden. Besonders beim Fernstudium neben dem Beruf kommt es häufig zu familiären Problemen, da die Lernzeit von der Freizeit abgeknapst werden muss. Familie und Freunde können sich daran stören und sich vernachlässigt fühlen, was natürlich schnell für schlechte Stimmung sorgt.
Noch vor dem Fernstudium sollte man kommunizieren, wie man sich das mit der Lernzeit und der Familienzeit vorstellt. In der Regel lässt sich immer ein Kompromiss finden, mit dem alle einverstanden sind. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass man sich mindestens einen Tag am Wochenende komplett für die Familie freihält, wenn unter der Woche schon weniger Zeit dafür da ist.
Sehr gut ist es auch, wenn feste Lernzeiten eingeplant werden. Wenn beispielsweise täglich von 19 bis 20 Uhr studiert wird, ist der Studierende in dieser Zeit für nichts und niemanden erreichbar. Die Familie sollte akzeptieren, dass Ruhe benötigt wird und auch kleine Störungen den Lernerfolg stark beeinträchtigen können. Störungen sind nur in Fällen der Kategorie „Schatz, die Katze brennt“ erlaubt. Im Gegenzug werden die Lernzeiten auch eingehalten und mögliche Abweichungen, bspw. in der Woche vor der Abschlussprüfung, werden im Vorfeld gemeinsam besprochen.
Wenn das funktioniert, ist entspanntes und schnelles Lernen garantiert und Zeit für die Familie bleibt auch noch genügend.